Fahlburg
de gb 

14. - 17. Jahrhundert

Wie erwähnt blieb der Edelsitz trotz des erwähnten Gerichtsurteils von 1388 weiterhin im Besitz der Barbara Jäger. Erst nach ihrem Ableben um 1430 konnten die Erben der Wehrburger, die Herren von Andrian, ihre Erbschafts-
ansprüche durchsetzen.
Die Andrian verkauften den Ansitz jedoch bald darauf an die Schlanders-
berger, welchen wir von 1377 bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts auch auf dem nahen Schloß Katzenzungen begegnen. Dieses aus dem Vinschgau stammende Edelgeschlecht veräußerte das "gesäß in der Vall" erst lange Zeit später, nämlich 1597.

Seine eigentliche Glanzzeit erlebte der bis dahin eher bescheidene Ansitz erst nach seiner Erwerbung durch die Freiherren bzw. Grafen von Brandis.
Von diesen hatte nämlich der bekannte Landeshauptmann Jakob Andrä "den 13. Dito (April 1597) das guet in der Fall gekauft", wie er in seinen Aufzeichnungen bemerkt und es in der Folge zu einem prächtigen Schloß umgebaut, von dem Marx Sittich v. Wolkenstein wenig später (ca. 1615) schreibt: " Im dorf Breysian da liegt ein freisiz oder alter torn gewest, genannt die Fall, so er iez schön von neuen zu ainer frisch erbaut und bewant, aber wenig zue, so var zeyten den von Andrian gehört hat, so die von Schlanders kurz verschinen iaren den Unterpecht verkauft und herr Landhauptmann Jakob Andre von Brandiß freiherr heryber genomben samt der gruntrecht von den von Schlandersperg und kan dis er zeyt nit wissen, ob es sein aigen geschlecht gehabt ... " Nach dem hier Gesagten erhielt der Bau seine schöne Renaissanceform nicht erst durch Veit Benno, wie Tarneller, Weingartner und Trapp schreiben, sondern bereits unter dessen Vater Jakob Andrä von Brandis, wenn auch erst Veit Benno - wie die Jahreszahl 1640 auf den beiden Hauptportalen vermuten lässt, die Bauarbeiten endgültig abschloss.

Hier war es auch, wo Jakob Andrä, dem ursprünglichen Namen des Werkes nach zu schließen, seine "Geschichte der Landeshauptleute" schrieb.
Dieses bedeutende Tiroler Geschichtswerk trug den Titel Hundstagen zur Zeit seiner Sommerfrische auf der Fahlburg verfasste. Es gilt als das erste ernst zu nehmende historische Werk über Tirol, das im Unterschied zu anderen früheren bzw. zeitgenössischen Schriften vorwiegend auf urkundliche Quellen aufbaut.



E-Mail: info(a)fahlburg.com, Tel: +39 0473 92 09 30
powered by lemon

Fahlburg Prissian